Über 80 Prozent der Patienten in der Klinik für Gefäßchirurgie sind Diabetiker, die häufig am diabetischen Fußsyndrom (DFS) leiden. Das DFS gehört zu den am meisten gefürchteten Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus. Es beschreibt Veränderungen, Wunden oder Gewebeuntergang am Fuß von Diabetikern. Das beginnt bei der Hornhautschwiele und kann beim Totalverlust des Fußes enden.
Deutschlandweit werden bei Diabetikern jedes Jahr rund 15.000 Ober- und Unterschenkelamputationen – so genannte Majoramputationen – durchgeführt. Als Nationales Zentrum zur Amputationsverhinderung (Amputation Prevention Center Speyer/Mannheim) setzt sich das Oberrheinische Gefäßzentrum konsequent dafür ein, Majoramputationen mit aller Entschlossenheit zu vermeiden.
Menschen mit Diabetes mellitus haben häufig eine Funktionsstörung von Gefühlsnerven („diabetische Polyneuropathie“), sodass Verletzungen an den Füßen aufgrund der fehlenden Schmerzempfindung nicht bemerkt werden. Die Störung der Muskelnerven führt zu Zehenfehlstellungen und zur Spitzfußbildung.
Diabetische Fußwunden treten meist an Stellen mit hoher Druckbelastung auf. Wenn die arterielle Durchblutung aufgrund von Verschlüssen der Beinarterien schlecht ist, heilen die Wunden nicht mehr. Die Gefahr einer Amputation ist groß.