Zunächst wird das Hüftgelenk für den Einsatz des Gelenkersatzes vorbereitet und der verschlissene Hüftkopf entfernt. Heutzutage werden verbreitet gewebeschonende (minimalinvasive) Operationsverfahren angewendet. Minimalinvasiv meint hier aber nicht nur einen kleinen Hautschnitt von ca. 8-15 cm Länge, sondern die schonende Behandlung der Muskeln und Kapsel / Bandstrukturen. Es gibt verschiedene Ansätze und Verfahren, um das Hüftgelenk darzustellen. Es kann von vorne (anterior), seitlich (lateral) oder hinten (posterior) zum Gelenk präpariert werden. Wir verwenden meistens einen sog. anterolateralen oder den anterioren Zugang.
Anschließend wird zunächst die Gelenkpfanne präpariert, um eine gute Verankerung der Pfannenkomponente zu erreichen. Mit einer Fräse wird zunächst das Knochenlager vorbereitet und dann eine Titan-Metallschale eingesetzt.
In die Titan-Metallschale wird eine zweite Schale (das sog. Inlay) aus Kunststoff (Polyethylen) oder Keramik eingepasst, als Gleitoberfläche zum künstlichen Hüftkopf. Man muss in jedem Fall individuell entscheiden welche Gleitpaarung für den Patienten am sinnvollsten ist.
Im zweiten Teil der Operation wird dann der Oberschenkel zur Aufnahme des Prothesenstiels präpariert. Hier gibt es verschiedene Modelle, die eine unterschiedliche Präparation benötigen (Kurzschaftprothese oder Standardprothese). Bei der zementfreien Standardversorgung wird der Knochen mit einer Raspel vorbereitet und mit dieser einliegenden Raspel kann ein Probelauf der einliegenden Prothese simuliert werden.
Bei erfolgreichen Probelauf wird dann der endgültige, beschichtete (zum schnelleren Einwachsen) Titanschaft in den Knochen eingepresst.
Die Pfanne und auch den Schaft gibt es in verschiedenen Größen und Formen, um eine bestmögliche Passform zu erreichen. Der künstliche Hüftkopf, welcher aus Metall oder Keramik besteht, wird am Ende auf dem Schaft verankert. Diese Kugel artikuliert dann mit dem Inlay der Pfannenprothese.
Mit dem bei uns verwendeten System gibt es mittlerweile seit über 25 Jahren sehr gute Erfahrungen, die in den Prothesenregistern der skandinavischen Länder und in Australien bereits jetzt gut dokumentiert sind. Auch wir verwenden diese lange und gut dokumentierten Implantate, von denen im Durchschnitt nach 15 Jahren über 90% problemlos funktionieren.