In der modernen Schlaganfallversorgung stehen heute zur Behandlung innerhalb entsprechender Zeitfenster effiziente und in ihrer Wirksamkeit gesicherte Therapien zur Verfügung.
Dazu gehören:
- die so genannte Lysetherapie mit einem blutgerinnselauflösenden Medikament, das das Blutgerinnsel auflöst,
- die mechanische Wiedereröffnung des Gefäßes mit Hilfe von Kathetern und elastischen Stentkörben von der Leiste aus durch entsprechend spezialisierte Neuroradiologen (Thrombektomie).
Die Entscheidung für eine Therapie wird durch einen Facharzt für Neurologie getroffen. Für beide Therapieverfahren besteht eine zeitliche Abhängigkeit vom Beginn der Symptomatik. Je schneller die Ursache des Schlaganfalls erkannt und behandelt wird (z.B. Wiedereröffnung des verschlossenen Gefäßes), desto geringer sind die Spätschäden. Besonders große Erfolgsaussichten hat dies in den ersten 60 bis 90 Minuten. Eine Lysetherapie kann bis zu viereinhalb Stunden nach Symptombeginn eingesetzt werden. Der Erfolg der Therapien ist abhängig vom zeitlichen Verlauf: „time is brain!“ – je früher mit der Therapie begonnen wird, desto geringer die Schädigung des Gehirns.
Insgesamt kommen etwa zehn Prozent der Patienten mit einem akuten Schlaganfall für eine Lysetherapie in Frage. Neben möglichen medizinischen Gründen, warum die Therapie nicht erfolgen kann, liegt dies vor allem daran, dass 30 bis 40 Prozent der Patienten nicht rechtzeitig in die Klinik kommen. Die Thrombektomie stellt eine ergänzende Therapiemöglichkeit zum bisher bereits etablierten Therapiekonzept der Lyse dar. Vier bis zehn Prozent der Patienten, bei denen eine Lysetherapie sinnvoll ist, kommen für eine Thrombektomie in Frage
Daher sollte der Rettungsdienst bereits bei den ersten Symptomen verständigt und keinesfalls abgewartet werden: 112!