„Wir sind sehr stolz, nach der VTI-Anerkennung unserer altersmedizinischen Abteilung vor fünf Jahren das VTI-Validationszertifikat jetzt für unser gesamtes Krankenhaus zu erhalten“, unterstreicht Pflegedirektorin Doris Wiegner. „Dies bestätigt uns darin, dass wir unsere Angebote für die meist hochbetagten Patient:innen mit der Begleitdiagnose Demenz in den vergangenen Jahren konsequent ausgebaut haben.“
Unter anderem werden am Evangelischen Krankenhaus Pflegekräfte, Therapeut:innen und Ärzt:innen sowie Mitarbeitende aus den Bereichen Service und Verwaltung für den Umgang mit Menschen mit Demenz in Validation geschult. Spezialisierte Betreuungsmodelle gehen auf die besonderen Bedürfnisse altersverwirrter Patienten ein. So steht in der Geriatrie für diese Patienten ein besonderer Bereich – die von den Grünen Damen betreute „Guud Stubb“ – mit einem speziellen Beschäftigungsprogramm zur Verfügung.
Bei der Zertifizierung des gesamten Evangelischen Krankenhauses waren zwei Auditorinnen des VTI, unter anderem die VTI-Geschäftsführerin Vicki de Klerk, Tochter der Validationsbegründerin Naomi Feil, einen Tag lang in verschiedenen Bereichen der 239-Betten-Klinik unterwegs, um Strukturen, Arbeitsabläufe und Angebote zu beurteilen. In die sehr gute Bewertung (42 von 50 möglichen Punkten) eingegangen sind unter anderem die Beobachtung einer interdisziplinären Fallbesprechung, einer Einzelvalidation und Gespräche mit Angehörigen sowie mit Ehrenamtlichen, die in die Begleitung von Patient:innen mit Demenz eingebundenen sind. „Für diese verantwortungsvolle, aber auch sehr erfüllende Aufgabe suchen wir weitere engagierte Mitstreiter:innen“, so Pflegedirektorin Wiegner. Das Evangelische Krankenhaus biete die Möglichkeit, eine fachspezifische Weiterbildung und spezielle Schulungsangebote zu nutzen, wirbt sie.
„Positiv beurteilt wurde unter anderem, dass wir bei der Pflege von Patient:innen mit der Begleitdiagnose Demenz psychosoziale Aspekte wie den engen Kontakt mit Angehörigen oder eine gemütliche und sichere Wohngestaltung berücksichtigen“, erläutert die Pflegedirektorin. „Ferner regeln wir Aufnahme und Entlassung so, dass die Situation für Menschen mit kognitiven Einschränkungen wenig stressbelastet ist“, ergänzt sie. Bereits in der Aufnahme wird ein individuelles Risikoprofil erstellt, indem bestimmte Einschätzungskriterien zur Gefährdung von Senioren ermittelt werden. Dies dient der Patientensicherheit.
„Besonders anerkannt haben die Prüferinnen auch, dass wir im bereits seit fünf Jahren zertifizierten geriatrischen Bereich den sehr hohen Standard trotz der Corona-Pandemie gehalten haben“, betont die Pflegedirektorin.
Das Autorisierte Zentrum für Validation der Diakonissen mit Sitz in Wachenheim hat die Klinik bei der rund zweijährigen Vorbereitung auf die erfolgreiche Zertifizierung intensiv unterstützt. „Validation ist ein fester Bestandteil des Lebens in unseren Einrichtungen, besonders zentral in der Altenhilfe, seit Jahren aber auch immer stärker in unserem Evangelischen Krankenhaus Bad Dürkheim“, betont Zentrumsleiterin Hedwig Neu.