Wenn eine konservative (nicht-operative) Behandlung versagt, müssen Verletzungen und Verschleißerkrankungen der Gelenke häufig operiert werden.
Oftmals kann mit einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) über die „Schlüssellochmethode“ beispielsweise ein Knorpel-Knochen-Fragment oder ein basisnaher Meniskusriss (in der Nähe der Kapsel) wieder angeheftet werden. Basisferne Verschleißrisse des Meniskus werden durch eine Entfernung des betroffenen Meniskusanteils behandelt.
Freie Gelenkkörper können geborgen werden. Bei kleinen Arealen mit einer so genannten „Knorpelglatze“ kann durch eine Mikrofrakturierung (Durchbrechen oder Anbohren des Knochens) versucht werden, die Bildung eines „Ersatzknorpels“ anzuregen.
Dies gelingt in der Regel aber nur bei sehr kleinen Arealen. Daher kommen in unserer Klinik auch alle anderen knorpelregenerativen Maßnahmen zur Anwendung:
Je nach Defektsituation werden sogenannte matrixassoziierte Knochenmarkstimulationen durchgeführt oder aber auch eine lokale Knorpelauffüllung durch spezielle Aufbereitung von intraoperativ gewonnenen Knorpelstückchen (Minced-Cartilage-Technik).
Bei sehr großen Arealen muss unter Umständen eine Knorpelanzüchtung erfolgen, um die Anzahl der Knorpelzellen zu erhöhen. Hierbei werden in einem ersten kleinen Eingriff Knorpelzellen aus einem nicht lasttragenden Randbereich des Gelenkes entnommen und in einem hochspezialisierten Labor unter sterilen Bedingungen durch Anzüchtung auf einem Nährmedium vermehrt. In einem zweiten Eingriff, etwa 30 Tage später, werden dann die angezüchteten Zellhaufen (Spheroide) in das Defektareal transplantiert und bilden dort im Laufe der kommenden Wochen einen Ersatzknorpel.
Die beiden Chefärzte der Klinik sind vom Regierungspräsidium zur Knorpeltransplantation ermächtigt.
Lokalisierte Knorpelschäden können sowohl Folge von Verletzungen sein, als auch Ausdruck eines beginnenden Gelenkverschleißes. Im ersten Falle kommt es unter Umständen zu Begleitverletzungen von Bändern oder Anteilen der Gelenkkapsel. Diese gilt es dann ebenso operativ zu versorgen.
Die Ersatzplastik des vorderen Kreuzbandes (VKB) wird arthroskopisch meist mit der Semitendinosussehne durchgeführt. Diese Sehne wird kosmetisch günstig über einen kleinen Schnitt aus der Kniekehle entnommen.