Klinikportal am Weltfrühgeborenentag in lila Licht getaucht

Gemeinsam mit zahlreichen Kliniken in Europa hat das Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer am Weltfrühgeborenentag (17. November 2024) Frühchen ins Rampenlicht gerückt: Von 16.30 bis 22 Uhr wurden der Klinikeingang und die Fassade im Lila der Kampagne angestrahlt, mit der die internationale Elternvereinigung European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI) am weltweiten Aktionstag auf Frühgeburten und ihre Folgen aufmerksam macht.

Fotos: Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer © Alexander Martin

In Deutschland kommen rund 60.000 Kinder zu früh zur Welt, weltweit jedes zehnte Neugeborene. Das macht Frühchen zur größten Kinderpatientengruppe. Am Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer, der mit jährlich gut 3600 Geburten größten Geburtsklinik in Rheinland-Pfalz, hat das neonatologische Ärzte- und Pflegeteam unter Leitung von Chefarzt Dr. Hans-Jürgen Gausepohl 2023 in enger Zusammenarbeit mit der modernen Geburtshilfe des Hauses fast 40 Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 1250 Gramm versorgt.

Am Weltfrühgeborenentag soll auf Probleme und Risiken für die weitere Entwicklung dieser Kinder aufmerksam gemacht werden. „Uns ist wichtig, dass die Situation von Frühgeborenen noch stärker wahrgenommen wird“, betont Dr. Gausepohl. Während die Geburt ihres Kindes für die meisten Eltern das schönste Ereignis darstellt, bedeute sie für Eltern von Frühgeborenen oft eine enorme Belastung bis hin zur Traumatisierung. Frühgeborene sind aufgrund ihrer Unreife wesentlich empfindlicher und haben daher höhere Risiken als Termingeborene. Eltern sind nicht selten sehr lange in Sorge um die Entwicklung ihrer Kinder.

Die Belastung beginnt oft schon vor der Geburt durch Maßnahmen zur Abwendung einer drohenden Frühgeburt. Die Sorgen sind während der stationären Versorgung ständig präsent und lassen sich mit der Entlassung aus dem Krankenhaus nicht einfach ablegen. Hierdurch kommt es langfristig zu einer deutlichen Belastung der gesamten Familie. „An diesem Tag soll unter anderem den betroffenen Familien signalisiert werden, dass sie in dieser Situation nicht allein sind“, unterstreicht der Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin.

Laut Prof. Dr. Florian Schütz, Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe, können viele Frühgeburten dank eines interdisziplinären Behandlungsansatzes vermieden oder herausgezögert werden. „Wir besprechen jeden Morgen den Zustand der stationären schwangeren Patientinnen“, berichtet er.

„Wenn eine Frühgeburt jedoch nicht vermeidbar ist, können wir im Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus als Perinatalzentrum der höchsten Versorgungsstufe Geburten ab der Grenze zur Lebensfähigkeit begleiten“, ergänzt Dr. Gausepohl. „Zum Glück kommen die allermeisten Kinder am Termin und nicht zu früh auf die Welt. Wo aber unsere Hilfe nötig ist, sind wir bestens dafür aufgestellt, und das in unmittelbarer Nähe zu den Kreißsälen“, so Dr. Gausepohl. Dies gebe Eltern Sicherheit.