Namensgeberin des Jubiläumsbabys ist die 1652 in Heidelberg geborene Prinzessin Liselotte von der Pfalz, Schwägerin von König Ludwig XIV. von Frankreich, deren Briefe noch heute interessante Einblicke ins Leben am französischen Hof ihrer Zeit gewähren. „Wir waren in Heidelberg spazieren, wo wir beide studiert haben“, berichtet Vater Daniel Koss. „Mit Blick aufs Heidelberger Schloss haben wir uns für diesen Namen entschieden“, ergänzt Mutter Jie Li. „Wir mögen es eben klassisch“, lachen beide.
Wie ihre Namensgeberein wird die kleine Liselotte Koss wohl auch ein international geprägtes Leben führen: Das deutsch-chinesisch-amerikanische Ehepaar, das in Kamerun heiratete, lebte bis vergangenen Frühling in Boston an der amerikanischen Ostküste, wo beide Dozenten an der Harvard University sind. Der Erstgeborene kam in den USA zur Welt, die dreijährige Renate in Taipeh. Vater Daniel stammt aus Speyer. „Wir haben jetzt hier ein Jahr ,Homeoffice’ mit der Familie im Dreigenerationenhaushalt gemacht“, berichtet er. „Mal sehen, wann wir zurück nach Boston können.“
Klein-Liselotte hat sich von Anfang an bestens in die Planungen der Familie eingefügt. „Kaum hatte ich mein drittes Buch fertig, eine Kulturgeschichte des chinesischen Films, kamen am Donnerstag die Wehen“, erzählt Mutter Jie. „Hier haben die Geburtshelfer viel Geduld, das war toll. So kam Liselotte am Freitag ganz natürlich zur Welt“, lobt Vater Daniel, der trotz Corona bei der Geburt dabei sein konnte.
„Auch in der Pandemie möchten wir Frauen ein möglichst unbeschwertes Gebären im Beisein ihres Partners oder einer anderen Vertrauensperson ermöglichen“, unterstreicht Sandra Florian, Leiterin der Wochenbettstation am Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer. „Wir freuen uns darüber, wie viele Frauen uns auch in dieser besonderen Lage ihr Vertrauen entgegenbringen“, fügt Prof. Dr. Schütz, Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe hinzu.
Das Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer ist die größte Geburtsklinik in Rheinland-Pfalz. Im vergangenen Jahr wurden dort insgesamt 3305 Geburten begleitet, so viele wie in keinem Jahr zuvor.