„Mit dem Hospiz Bethesda können wir in Landau für schwerstkranke Menschen aus der gesamten Region eine besondere Herberge am Ende des Lebens eröffnen“, freute sich der Landauer Oberbürgermeister Thomas Hirsch beim Festakt zur Einweihung am 25. Oktober. Als Vorsitzender des Fördervereins Ein Hospiz für LD-SÜW e.V. galt sein Dank neben den Diakonissen Speyer als Träger der Einrichtung den vielen Unterstützerinnen und Unterstützern, die die Initiative aufgenommen und mitgetragen hätten. „Der Bau dieses Hauses war nur durch ein sehr breites bürgerschaftliches Engagement möglich“, so Hirsch. Er wünschte, dass das Hospiz zu einem segensreichen Ort für Menschen aus Landau und Umgebung werden möge. Zur Einweihung stiftete er dem Hospiz ein Gedenkbuch, das seinen Ort in dem von Madeleine Dietz gestalteten Raum der Stille erhalten soll.
Christian Schad, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche der Pfalz, sprach bei der Eröffnung über die hohe gesellschaftliche Bedeutung der Hospizarbeit. „Es ist Ausdruck der Schönheit und Vielfalt des Lebens, wenn eine Gesellschaft alte, kranke und sterbende Menschen in ihrer Mitte behält.“ Dann erkenne sie, dass Endlichkeit, die Begrenztheit, immer schon Teil des Lebens ist. Das Leben bleibe kostbar, auch wenn es auf Hilfe angewiesen sei, sagte Schad. „Nur in einem Umfeld, in dem wir krank und gebrechlich sein dürfen, kann man auch das Vertrauen haben, einmal würdevoll zu sterben.“
Die wichtige Rolle eines Hospizes betonte auch Dieter Lang, Geschäftsführer von Diakonissen Bethesda Landau, auf dessen Gelände das Hospiz entstanden ist: „Das Hospiz soll ein Haus des Lebens sein“, so Lang. Das gelte jedoch nicht nur für das Hospiz, sondern für Bethesda insgesamt: „Mit all den Menschen, die hier leben und arbeiten, verstehen wir uns als ein belebendes und buntes Element der Landauer Gesellschaft – mittendrin und nicht am Rand“, betonte Lang. Die künftigen Hospizgäste und die neuen Mitarbeitenden hieß er herzlich in der Bethesda-Gemeinschaft willkommen.
„Als Architekt war es mir ein Anliegen, nicht nur ein funktionales Gebäude zu bauen, sondern ein Zuhause, ein Haus zum Leben zu schaffen“, erklärte Andreas Müller, Leiter der Abteilung Bau und Technik der Diakonissen Speyer, das architektonische Konzept des Hospizes. In dem kreuzförmigen Bau seien die neun Gäste- und das Angehörigenzimmer, der Raum der Stille und der großzügige Wohn- und Essbereich um ein Atrium in der Mitte gruppiert, welches das Hospiz mit Tageslicht versorgt. Zu jedem Gästezimmer gehöre eine Terrasse, und auch der Garten lade zum Verweilen ein. „Für die Möblierung haben wir eine Mischung unterschiedlicher Stile gewählt, die den wohnlichen Charakter unterstreicht“, erläuterte Müller beim Festakt ein weiteres Detail des nun eingeweihten Hospizes.
Bei ihren abschließenden Worten hob Oberin Sr. Isabelle Wien hervor, dass es in der Begleitung von Sterbenden darum gehe, ein Freund zu sein, da zu sein und den letzten Weg gemeinsam zu gestalten. „Wenn es soweit sein wird mit mir, brauche ich den Engel in dir“, zitierte sie den Pfarrer und Poeten Friedrich Karl Barth und übergab dem Team des Hospizes Bethesda Landau einen Engel. Dieses Symbol solle die Mitarbeitenden nicht nur an ihre wichtige Aufgabe erinnern, sondern auch daran, achtsam zu sein und die eigenen Grenzen und Kraftquellen in der Hinwendung zu anderen Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren.
Musikalisch begleitet wurde der Festakt von dem Bläserquartett des Landesverbandes der evangelischen Posaunenchöre in der Pfalz unter Leitung von Christian Syperek.