Fachschule für Sozialwesen setzt Zeichen gegen Rassismus

Weltweit protestieren derzeit Menschen gegen Rassismus, auch in Deutschland gibt es seit Wochen zahlreiche Demonstrationen und Kundgebungen unter der Überschrift „Black lives matter“. Nun hat die Fachschule für Sozialwesen der Diakonissen Speyer mit einer Solidaritätsbekundung ebenfalls ein Zeichen gesetzt.

Schülerinnen, Schüler und Mitarbeiterinnen der Fachschule für Sozialwesen knieten für 8:46 Minuten im Gedenken an den getöteten US-Amerikaner George Floyd.

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ steht auf dem Schild am Eingang der Diakonissen Fachschule für Sozialwesen. „Als demokratische Bürger und als Christen ist es für uns eine Verpflichtung, uns gegen Rassismus stark zu machen“, betont die stellvertretende Schulleiterin Serena Doerr. Wie dieser Auftrag mit Leben gefüllt wird, zeigte am Freitagvormittag eine Gruppe aus Schülerinnen und Schülern sowie Beschäftigten der Schule bei einer Solidaritätsbekundung im Park der Diakonissen. 

Als Initiatorinnen hatten Doerr und Englischlehrerin Dr. Karen Keppler-Teles die Auszubildenden der Sozialassistenz zu dieser Aktion eingeladen, coronabedingt war auf eine Einladung aller Schülerinnen und Schüler verzichtet worden. Zunächst las Dr. Keppler-Teles eine Passage aus dem Buch „The Hate U Give“ der US-Autorin Angie Thomas. Der Roman erzählt die fiktive Geschichte eines schwarzen Jugendlichen, der von einem Polizisten erschossen wird, Keppler-Teles hatte ihn im vergangenen Jahr im Englischunterricht behandelt. Anschließend hörte die Gruppe das Lied „We shall overcome“ an, das bereits in der US-Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahre eine wichtige Rolle spielte. Ein bewegender Moment folgte am Schluss, als die Teilnehmenden sich für 8:46 Minuten schweigend hinknieten – genau die Zeit, die der Todeskampf des schwarzen US-Amerikaners George Floyd am 25. Mai gedauert hatte, als ein weißer Polizist auf seinem Hals kniete. 

„Es gehört elementar zu unserem Beruf dazu, dass wir uns ganz eindeutig gegen Rassismus aussprechen“, unterstreicht Doerr zum Ende der Aktion. Gemeinsam mit ihrer Kollegin ermutigt sie die Jugendlichen, einzuschreiten und nicht zu schweigen, wann immer sie Zeugen von Ungerechtigkeit und Rassismus werden. Die Botschaft ist bei den Teilnehmenden angekommen. So erklärt die 17-jährige Michelle: „Ich wollte die Aktion unterstützen, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen.“ Ihr gleichaltriger Mitschüler Joshua betont, dass es wichtig sei, nicht nur im konkreten Fall von George Floyd, sondern generell auf Missstände hinzuweisen.