„Früher sprach man oft vom Betreuten Wohnen, doch diese Bezeichnung wäre für die hier entstehenden 77 Wohnungen unpassend“, sagte Dr. Günter Geisthardt, Theologischer Vorstand der Diakonissen Speyer, bei der Grundsteinlegung am 6. Mai in Bethesda Landau. Es gehe darum, Selbstständigkeit zu stärken, wo immer das möglich ist, und wählbare, dem Einzelnen entsprechende Dienstleistungen im Haus und auf dem gesamten Campus anzubieten. „Dieses Projekt soll ein Beispiel sein für menschfreundliches Wohnen angesichts des demografischen Wandels“, ergänzt Bethesda-Geschäftsführer Dieter Lang. Um Teilhabe am gesellschaftlichen Leben – auch im hohen Alter – zu unterstützen, gelte es nun neben den bereits bestehenden Angeboten wie Mittagstisch, Beratung sowie für Freizeit, Seelsorge und Gesundheit weiteres zu entwickeln. Bei allen Überlegungen und Planungen habe man nicht nur die Menschen in Bethesda, sondern im gesamten Quartier und darüber hinaus im Blick.
„Mit innovativen und bedarfsorientierten Angeboten bringt sich Diakonissen Bethesda in die Entwicklung unserer Stadt ein“, stellte Oberbürgermeister Thomas Hirsch in seinem Grußwort fest. Baulich wie sozial begleite Bethesda, wie nun mit dem Servicewohnen, den gesellschaftlichen Wandel – und wandle sich darüber selbst: „Das ist eine sehr gute, sehr positive Entwicklung, für Bethesda und für unsere Stadt.“
„Ab jetzt geht es nach oben“, sagte Armin Werner, Architekt der Diakonissen Speyer. Die Erdarbeiten sind abgeschlossen, Grundleitungen verlegt und Teile der Tiefgarage errichtet. Nun folgt der Hochbau. Über dem Garagengeschoss mit extra breiten Parkbuchten und dem Erdgeschoss mit Räumlichkeiten für ärztlich-soziale Dienstleistungen und Therapiezentrum erwachsen Wohntürme mit jeweils fünf Wohnungen um einen Treppenaufgang. Jede der Zwei- bis Drei Zimmer-Wohnungen mit einer Größe von 70 bis 120 Quadratmetern hat einen eigenen Balkon und bietet Anschlüsse für eine Smart-Home-Ausstattung. Der gelegte Grundstein, mit aktuellen Münzen, der Tageszeitung und Informationen zum Gebäude bestückt, wird nach Fertigstellung im Eingangsbereich sichtbar sein.
Das sechsgeschossige Gebäude mit rund 13.300 Quadratmetern Netto-Raumfläche ist uneingeschränkt barrierefrei und rollstuhlgerecht. Die Baukosten für das Projekt liegen über 20 Millionen Euro. Die Eröffnung ist für das 4. Quartal 2020 geplant.