Zahlreiche Bürger, Förderer und Vertreter aus Politik und Kirche waren der Einladung der Diakonissen Speyer und des OMEGA Freundes- und Förderkreises gefolgt, um die Fertigstellung des Hospizes gemeinsam zu feiern.
Dr. Günter Geisthardt, Theologischer Vorstand der Diakonissen Speyer, hob die überwältigende Unterstützung durch die Bürgerschaft hervor. „Sie sind ein Ausschnitt aus einer großen Zahl der Menschen, die sich für das Hospiz eingesetzt haben“, begrüßte er die Besucher. Durch Spenden und Benefiz-Aktionen haben die Bürger aus Bad Dürkheim und dem Umland mehr als 600.000 Euro für das Projekt zusammengetragen, das nach längerer Planung im November 2017 seinen Spatenstich erlebte.
Johannes Steiniger, Vorstand des OMEGA Freundes- und Förderkreises, sprach von einem „Tag der Dankbarkeit“. „Wir sind nur Zwerge auf den Schultern von Riesen, die das Projekt 2004 mit der Eröffnung der Palliativstation am Evangelischen Krankenhaus Bad Dürkheim angestoßen haben, und von Ihnen“, sagte er den Gästen. OMEGA hat die Spendeninitiative unter Leitung des mittlerweile verstorbenen Reinhard Steiniger angestoßen.
Architekt Veit Ruser vermittelte Einblicke in die Konzeption des rund 1000 Quadratmeter großen ebenerdigen Baus. Das Hospiz verfügt über neun Gäste- sowie ein Angehörigenzimmer, eine Küche, den von der pfälzischen Künstlerin Madeleine Dietz gestalteten Raum der Stille, ein Atrium mit Olivenbaum und Springbrunnen sowie einen Garten vor den Außenterrassen der Zimmer. „Wir haben einen Ort geschaffen, an dem die Bewohner noch einmal mit Freunden und Familie zusammenkommen können“, so Ruser.
Der Dürkheimer Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld lobte die „Planung mit Hand und Fuß“ durch die Diakonissen Speyer als Träger der Einrichtung und den Architekten. „Hier finden die Hospizgäste eine Herberge, die ihren vielfältigen Ansprüchen entspricht.“
Bad Dürkheims Bürgermeister Christoph Glogger bezeichnete das Fest als „großartigen Moment, in dem wir gemeinsam unser Hospiz eröffnen“. Der Dürkheimer Dekan Stefan Kuntz erinnerte an die Anfänge der Hospizbewegung in England vor rund 30 Jahren. „Damals stieß die Idee in Deutschland noch auf Unverständnis.“ In den vergangenen Jahren sei ein Umdenken erfolgt. „Bad Dürkheim steht voll hinter seinem Hospiz“, unterstrich er.
Dr. Andreas Brückner, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin am Evangelischen Krankenhaus und Ärztlicher Leiter des Dürkheimer Stützpunkts der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV), beschrieb das Hospiz als weiteren Baustein eines immer dichteren Palliativnetzes, zu dem auch der Ambulante Hospizdienst gehöre.
Diakonissen-Oberin Schwester Isabelle Wien nannte die Hospiz-Eröffnung einen „Schlüsselmoment“ für die Hospizidee und übergab den symbolischen Hausschlüssel an Hospizleiterin Ulrike Grüner und ihre Mitstreiter. „Es braucht Menschen wie Sie, die einen Schlüssel zum Herzen der Menschen finden“, hob sie hervor.
Ulrike Grüner versprach, aus dem Hospiz ein lebendiges Haus zu machen. „Diese Aufgabe kann nur im Team gelingen, und dafür haben wir hier ein gutes Team.“ Jetzt bereiten sich die 18 Mitarbeitenden auf den Einzug der ersten Gäste Anfang September vor.