Das Seniorenzentrum hatte im Rahmen seines tiergestützten Angebotes die Falknerei Bisterschied nach Speyer eingeladen. „Mit Therapiehunden arbeiten wir regelmäßig, auch hatten wir im vergangenen Sommer ein Pony zu Gast, aber eine Therapieeinheit mit Greifvögeln ist eine Premiere für uns“, erläutert Stephanie Werner, Leitung Sozial-Kultureller-Dienst im Haus am Germansberg. Der fördernde und aktivierende Effekt beim Kontakt mit Tieren, zeigte sich bereits beim Rundgang in den Wohnbereichen von kognitiv stark eingeschränkten Menschen. Die zarten Vogelfedern zu streicheln, die Körperwärme von 41 °Grad Celsius der Tiere zu spüren sorgten für Wohlbefinden und strahlende Gesichter. „Auch Bettlägerige hatten keine Berührungsängste und freuten sich, wenn Falkner Achim Häfner und Falknerin Katharina Häfner die Eule oder den Kautz auf der Bettdecke in Streichelnähe platzierten“, schwärmte Werner.
Im Festsaal beeindruckte Brillenkauz „Apollo“, ein scheues Jungtier, das auf Ansage des Falkners mit ausgebreitetem Federkleid den Kopf einer Mitarbeitenden behutsam streichelte. Alle anderen Greifvögel machten mit dem passenden Falknerhandschuh die Runde im gut besuchten Festsaal. Eulen und Kauze wanderten geduldig von Schoß zu Arm und ließen sich liebkosen. Bewohnerin Helgard Wanger und Auszubildende Leonora Vojvoda waren mit Schleiereule „Emma“ schnell auf „Du und Du“ und das, obgleich sie nie zuvor Kontakt zu Greifvögeln hatten. Im Festsaal wird gestreichelt und gekuschelt, nur das Küssen der besonderen Therapievögel wird im Haus am Germansberg dem Falkner Achim Häfner überlassen, der überzeugt davon ist, dass „Eulen und Kauze in die Seelen der Menschen sehen“.