Das neue Jahr beginnt im Diakonissen Haus für Kinder mit einer neuen Leitung: Der 30-jährige Christian Görgen bringt bereits vier Jahre Leitungserfahrung bei einer Kita in Trier mit, nun zog er aus persönlichen Gründen nach Speyer. Er übernimmt im Haus für Kinder die Position von Nina Paul, die sich in Elternzeit befindet. „Ich kenne aus meiner bisherigen Tätigkeit die Vorteile, die ein großer Träger mit sich bringt, daher freue ich mich, erneut bei einem großen christlichen Träger zu arbeiten“, begründet Görgen seine Entscheidung für den neuen Arbeitgeber.
Dort fängt er in einer nach wie vor außergewöhnlichen Zeit an – in den rheinland-pfälzischen Kitas gilt der „Regelbetrieb bei dringendem Bedarf“. Das heißt, dass Eltern ihre Kinder nur dann in die Kita bringen sollen, wenn sie sie zuhause nicht betreuen können. Mit diesem Modell haben Görgens Kolleginnen in den Kitas der Diakonissen Speyer bislang gute Erfahrungen gemacht. Im Gegensatz zum ersten Lockdown im Frühjahr 2020, als nur Kinder kommen durften, deren Eltern in einem systemrelevanten Beruf arbeiteten, besteht nun die Möglichkeit, mit den Eltern individuell passende Lösungen zu finden. Dass das funktioniert, bestätigt Christina Erbert, Leiterin der benachbarten Kita Rulandstraße: „Die Eltern gehen verantwortungsvoll mit der neuen Situation um.“
Als große Herausforderung in ihrer täglichen Arbeit sehen Görgen und Erbert das Aufrechterhalten der Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und Kita. Seit März dürfen Eltern die Kitas nicht mehr betreten, der Austausch mit ihnen findet in neuen Formen statt. „Neben Telefonaten und Briefen haben wir zuletzt auch immer wieder auf Videos gesetzt, bald soll zusätzlich eine eigene Kita-App die Kommunikation vereinfachen“, erklärt Petra Berzel, Abteilungsleitung Kindertagesstätten bei den Diakonissen Speyer.
Bei ihren Wünschen für das neue Jahr sind sich die Einrichtungsleitungen einig: „Normalität“ steht ganz oben auf der Liste. Damit wäre verbunden, dass wieder ein engerer persönlicher Austausch mit den Eltern stattfinden kann. Aber auch für die Kinder hat sich in der Pandemie viel verändert, statt im offenen Konzept werden sie momentan in getrennten Gruppen betreut. „Ich wünsche mir ein offenes Haus für Kinder und Eltern“, betont Görgen daher – auch wenn noch nicht absehbar ist, wann das wieder möglich sein wird. „Jede Zeit hat ihre Herausforderungen und aktuell heißt die Herausforderung eben Corona“, blickt Görgen optimistisch auf seine neuen Aufgaben.