Um auf Hochrisikogeburten und Komplikationen bei der Geburt vorbereitet zu sein, sind regelmäßige Trainings für das geburtshilfliche Team unerlässlich. Im neuen Simulationskreißsaal des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses Speyer steht dafür mit der „SimMom“ der Firma Laerdal ein hoch entwickelter Ganzkörper-Geburtssimulator zur Verfügung. Rund 150.000 Euro wurden in die neue Hightech-Anlage im Gebäude der Hebammenschule investiert, zuzüglich der Kosten für den Umbau der Räumlichkeiten.
„Mit dem Simulationskreißsaal stärken wir die hohe Qualität der praktischen Hebammenausbildung, die in unserem Hause eine lange Tradition hat. Wir können sowohl angehenden als auch examinierten Hebammen optimale Trainings-Bedingungen bieten, um sich auf typische Geburtssituationen vorzubereiten“, zeigt sich Jonas Sewing, Geschäftsführer des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses, von der Investition überzeugt. „Mein besonderer Dank gilt dem Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz, das den Aufbau des Simulationskreißsaales mit Fördermitteln in Höhe von 39.000 Euro unterstützt hat“.
Heiko Strohbach, Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, dazu: „Hebammen leisten einen wichtigen Beitrag zur gesundheitlichen Versorgung von Frauen. Die Sicherstellung einer flächendeckenden und qualitativ hochwertigen Hebammenversorgung ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Eine fundierte Aus- und Fortbildung von Fachkräften in der Geburtshilfe sichert langfristig die Behandlungsqualität von Mutter und Kind. Aus diesem Grund investieren wir gern in die Hebammenausbildung am Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer.“
Im Simulationskreißsaal können verschiedene Notfallszenarien und Komplikationen rund um die Geburt in einem sicheren Raum simuliert und trainiert werden. Gesteuert werden die Szenarien über die SIM-Station, einer Audio-Video-Anlage. Neben den Hebammenauszubildenden und Mitarbeitenden des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses kann auch externes Fachpersonal wie Notärzte oder freiberufliche Hebammen den Simulationskreißsaal für Trainingseinheiten nutzen.
„Das System bietet uns maximale Flexibilität bei den Trainings. Da die SIM-Station sowie die SimMom transportabel sind, können wir diese sogar in einem Rettungswagen aufbauen und dort eine Geburt simulieren“, erläutert Raffaela Stefini, Koordinatorin des Simulationskreißsaales und selbst Hebamme. „Notfall- und Rettungssanitäter können so in ihrem Arbeitsumfeld den richtigen Umgang mit einer Gebärenden trainieren.“ Erste Übungseinheiten mit dem geburtshilflichen Team des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses fanden bereits Ende April mit großem Anklang statt.