In der Pandemie begann für Herrmann Juncker eine, wie er es selbst nennt, „sehr produktive Phase“. Seit 2019 ist der Maler Bewohner des Seniorenzentrums Haus am Schlossbergs, dem er zuvor bereits seit langem verbunden war. Inspiriert von seinen Mitbewohnerinnen, für die er im Gemeinschaftsbereich neue optische Reize schaffen wollte, malte Juncker in den vergangenen 15 Monaten die Bilderserie „Tanz der Farben“, die neben Stadtansichten aus Homburg, Paris und Venedig auch Motive der Seefahrt und fantasievolle Masken zeigt.
Der 92-jährige Künstler, der seit Jahrzehnten im Saarland und der Pfalz ausstellt und vielfach ausgezeichnet wurde, weicht in der neuen Serie bewusst von seinem etablierten Stil ab, indem er Farben in den Vordergrund stellt. „Ich wollte ein ‚Bilderbuch für ältere Menschen‘ schaffen, die einfach etwas Schönes sehen wollen“, erklärt er bei der Vorstellung der Werke gestern im Haus am Schlossberg. Die Vernissage fand im pandemiebedingt kleinen Rahmen vor geladenen Gästen und langjährigen Weggefährten statt, wie dem ehemaligen saarländischen Gesundheitsminister Georg Weisweiler, dem Notar Prof. Dr. Rolf Zawar und dem früheren Kulturdirektor Homburgs, Hugo Breit.
Juncker malt auf seinem Zimmer in der Einrichtung, dort entstanden auch die 24 Motive für „Tanz der Farben“ als Aquarelle auf Papier. Es sind nicht die ersten Werke, die der Künstler für das Haus am Schlossberg gemalt hat. Bereits zur Eröffnung schenkte er der Einrichtung das Triptychon „Ansichten von Homburg“, das bis heute die hauseigene Cafeteria schmückt. Auch die neue Bilderserie vermacht er dem Seniorenzentrum. Nach der Vernissage im Erdgeschoss des Gebäudes werden die Bilder ihren dauerhaften Platz auf den Fluren des Wohnbereichs finden, in dem auch Juncker selbst lebt.