In Mannheim waren seit 1861 Karlsruher Diakonissen tätig und betrieben neben der Gemeindekrankenpflege ein Kinderspitälchen, aus dem das Krankenhaus erwuchs, mit dem 1884 das selbständige Mannheimer Diakonissenhaus begann. Schwestern wurden ausgebildet, die in 50 Stationen in Nordbaden in der Gemeindekrankenpflege tätig waren und in Krankenhäusern in Mannheim, Wertheim, Weinheim und Adelsheim.
So entstand seit 1859 in Speyer und seit 1884 in Mannheim jeweils aus einem kleinen Mutterhaus mit Krankenstube eine nahezu flächendeckende Versorgung von Kranken in der Pfalz und in Baden.
Die Diakonissen trugen eine einheitliche Tracht, lebten unverheiratet und erhielten anstelle eines Arbeitsentgelts ein Taschengeld sowie die Zusicherung, im Ruhestand im Mutterhaus versorgt zu werden. Daraus erwuchs eine große Freiheit, in der Nachfolge Jesu für andere da sein zu können. Ihre Lebensform strahlte aus auf die soziale Arbeit in den Orten, in denen sie tätig waren. Die Geschichte der Diakonissen ist ein Stück deutscher und europäischer Sozialgeschichte.